Die Historie des Malerwinkel Rattenberg

Ein Haus mit Geschichte


Während die ursprüngliche Bausubstanz des jetzigen “Ensembles Malerwinkel”, also das frühere Café Malerwinkel und die Basis des seit Jahrzehnten verfallenden alten Turnsaals mittelalterlichen Ursprungs ist (so ist im Bereich des Restaurants eine freigelegte romanische Zyklopenmauer zu sehen, die beiden Gewölbekeller sind gotische Bausubstanz), ist das heutige Erscheinungsbild des Malerwinkel mit Erker und Rundbogenfenster vergleichsweise jungen Datums.

 

Bis in die 1920er Jahre war der "Malerwinkel" ein schmuck- und schnörkelloser Zweckbau und gehörte, ebenso wie der "alte Turnsaal", zum Anwesen des "Platzbräu", der ehemals größten Brauerei von Rattenberg und wurde erst 1922 zum Café-Betrieb mit dem heutigen Erscheinungsbild umgebaut. Das dahinterliegende “Pöltenhaus” wurde 1919 an den Turnverein verkauft und bis in die 60er Jahre als Turnsaal genützt.

 

Die reich gegliederte Fassade mit ausladendem Eckerker und Marmorreliefs mit Heiligendarstellungen macht dieses Gebäude zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Rattenberg in Tirol

Die kleinste Stadt Österreichs mit knapp 400 Einwohner

Rattenberg liegt zwischen Fels und Inn am Fuß einer Burg aus dem 10. Jahrhundert. Früher diente die Stadt als Umschlagplatz für Waren der Innschifffahrt und als Zollstelle an der Grenze zwischen Tirol und Bayern. Das historische Zentrum ist im Inn-Salzach-Stil erbaut und heute eine Fußgängerzone.

Urkundlich wurde Rattenberg erstmals 1254 genannt. 1393 erfolgte die Erhebung zur bayrischen Stadt. Im Schutz der Burg entwickelte sich der Ort entlang der Straße zwischen Inn und dem Stadtberg. Eine Mauer und ein Graben im Osten schlossen den Ort ab. Die ostwärts führende Südtiroler Straße bildet als eine Art Stadtplatz das Zentrum. Nach Überschwemmungen wurde der Ort mehrfach erhöht.

Rattenberg gehört wie das übrige Tirol östlich des Zillers (Zillertal) zur Erzdiözese Salzburg. Bis zum Landshuter Erbfolgekrieg war Rattenberg politisch Teil von Bayern. 1505 sicherte sich Maximilian I. mit dem Kölner Schiedsspruch, der den Krieg beendete, auf dem Verhandlungswege den Besitz der vormals zu Bayern-Ingolstadt gehörigen Städte Rattenberg, Kufstein und Kitzbühel samt Umgebung. Im Jahr 2013 wurde das Stadtgebiet unter Ensembleschutz (Denkmalschutz) gestellt. Damit ist Rattenberg nach Hall das zweite Städteensemble in Tirol und das 30. in Österreich.